Ernährung (Diätetik) & Lebensführung

Diätetik und Lebensführung

Seit ca. 2 Mio. Jahren gibt es den Menschen. Tausende von Jahren musste der Mensch seine Nahrung jagen und sammeln und nahm dafür weite Strecken auf sich. Ein gesunder, starker Körper war damals überlebensnotwendig. Diese genetische Entwicklung ist bis heute in uns allen noch aktiv. Unser Körper ist immer noch gleich programmiert wie der unserer Vorfahren, den Steinzeitmenschen. Er hat sich in den letzten 10’000 Jahren, seit es den Ackerbau gibt, nicht auf die neuen Umstände angepasst. Auch unser heutiges Leben seit der Industrialisierung entspricht nicht unseren genetischen Anlagen. Durch unseren Wohlstand müssen wir unser Essen nicht mehr hart erkämpfen, sondern wir beziehen es bequem aus dem Supermarkt.
Unsere Nahrungsverwertung hat die gleiche genetische Programmierung wie die unserer Vorfahren. Überschüssige Nährstoffe werden als Vorrat in Fettdepots gespeichert für magere Zeiten. In Hungerzeiten zehrt der Körper davon, um überleben zu können.
Unsere Lebensweise hat jedoch dazu geführt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen an erster Stelle stehen. Auch Stoffwechsel-Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus Typ II (Alterszucker) sind sehr verbreitet und können heute bereits auch jüngere Menschen betreffen. Die Lebensqualität wird dadurch sehr eingeschränkt.

Ernährung (Diätetik) & Lebensführung

Unseren Tagesablauf verbringen wir die meiste Zeit mit Sitzen. Bequem fahren wir mit unseren diversen Transportmitteln (Lift, Rolltreppen, Fahrzeuge, Bus, Zug, Motorrad etc.) und praktisch jeder Kraftaufwand erledigt für uns eine Maschine.

Viele kennen das richtige Hungergefühl nicht mehr. Wir essen aus Lust, Frust, Langeweile, Belohnung etc. und dies mehr, als unser Körper benötigt und verträgt. So füllen wir unsere Fettspeicher, ohne eine Hungersnot zu erwarten. Gleichzeitig mangelt es uns an Bewegung und das natürliche Gleichgewicht wird gestört. Fettpolster entstehen und werden nicht mehr abgebaut. Wir befinden uns in einem Teufelskreis, denn wir werden dadurch noch träger und unser Stoffwechsel ebenfalls.

Durch die ungesunde Nahrung (zuviel Zucker, Weissmehl, Fertigprodukte, Zusatzstoffe etc.) wird unsere empfindliche Darmflora gestört. Krankmachende Bakterien, Keime und Pilze können sich vermehren und stören die normale Darmflora und damit die Darmfunktion. Gleichzeitig schwächen wir auch unser Immunsystem, da der Magen-Darm-Trakt ein grosser Teil unseres Immunsystems ist. Es kann zu Mangelerscheinungen kommen, wenn die Nährstoffaufnahme gestört ist. Bauchorgane (Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase) werden zusätzlich gefordert und geschwächt. Darm-Erkrankungen, Unwohlsein, Schwäche, Müdigkeit, Migräne, Depressionen, erhöhtes Infektionsrisiko, Allergien etc. können sich langsam chronisch entwickeln.

Nahrungsmittel sind entsprechend haltbar gemacht, behandelt und verarbeitet worden. Sie enthalten wenig bis keine verwendbaren Nährstoffe mehr. Der Körper kann sie zum Teil nicht mehr verwenden oder verstoffwechseln und scheidet sie daher schnell wieder aus oder lagert sie in Fettdepots ab.

Lebensmittel sind frisch, unbehandelt oder sehr wenig behandelt. Sie enthalten viele Nährstoffe, die der Körper aufnehmen und verstoffwechseln kann. Lebensmittel benötigen wir zum Leben und sind noch lebendig.

Nicht jede Nahrung ist für jeden auch gut und gesund. Da die Verträglichkeit der einzelnen Lebensmittel unterschiedlich ist und zum Teil auch genetisch bedingt ist, kann in der Ernährung kein einheitliches Rezept funktionieren. Gewöhnlich vertragen wir diese Lebensmittel am besten, die auch unsere Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern etc. gegessen haben. Lebensmittel-Allergien gegen bestimmte Eiweisse wie z.B. Gluten etc. müssen unbedingt berücksichtigt werden. Viele Allergien können plötzlich auftreten, ohne dass wir es wissen. Gerade in unserer Industriegesellschaft werden viele Zusatzstoffe in die Nahrung gemischt und daher sind Allergien keine Seltenheit.

Diäten sind mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten, da sie auch bestimmten modischen Idealen und einem bestimmten Life Style unterliegen. Natürlich werden auch Unsummen von Geld dafür ausgegeben und man sich daher auch fragen sollte, wem sie am meisten dienen und ob sie auch gesund sind. Es gibt hunderte Varianten von Diäten und es ist sehr schwierig für den Laien den Überblick zu behalten und herauszufinden, was denn auch wirklich langfristig gut und gesund ist. Es sollten immer die entsprechenden Lebensumstände und das Alter berücksichtigt werden. Eine einseitige Ernährung kann zu Mangelerscheinungen führen und zu drastische Gewichtsverluste zu einem Jojo-Effekt, der sich auf den Stoffwechsel negativ auswirken kann, denn in Hungerphasen schaltet der Stoffwechsel ebenfalls auf Sparen um.

Der Alltags-Stress macht unserer Verdauung sehr zu schaffen. Die Verdauung arbeitet nämlich nur dann, wenn unser vegetatives Nervensystem auf Ruhe und Entspannung (Parasympathikus) umschaltet. Während des Dauerstresses ist sie lahmgelegt und die Nahrung liegt unverdaut im Magen und Darm. Dort gärt sie vor sich hin, belastet die Leber und verursacht diverse Verdauungsstörungen (Völlegefühl, Verstopfung, Uebersäuerung, Gastritis etc.).

Ca. zwei Drittel unseres Körpergewichts bestehen aus Flüssigkeiten und nur ca. ein Drittel aus festen Stoffen. Ohne Wasser kann unser Stoffwechsel nicht funktionieren und ist daher für uns lebensnotwendig. Wasser transportiert die Nährstoffe in die Zellen und Organe, Stoffwechselendprodukte werden über die Nieren ausgeschieden und durch das Schwitzen reguliert der Körper seine Temperatur. Fehlt unserem Körper Wasser, trocknen unsere Zellen und unser Gewebe aus, Stoffwechselendprodukte fallen an, das Blut wird dicker, Herz und Kreislauf und die Nieren werden belastet. Wir werden müde, gereizt, bekommen Kopfschmerzen und unsere Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit nehmen rapide ab.
Leider wird unser Durstgefühl erst bei einem gewissen Flüssigkeits-Defizit wahrgenommen. Aus diesem Grund ist ein täglicher Trinkplan von grossem Vorteil. Ein Flüssigkeitsverlust von nur 2% des Körpergewichtes hat einen Leistungsabfall von ca. 20% zur Folge. Einen Wasserverlust von 10% des Körpergewichtes überlebt der Mensch nicht.
Je nach Körpergewicht benötigen wir jeden Tag ca. 1,5 bis ca. 3 Liter stilles Wasser. Geeignet wären auch Früchte- oder Kräutertees (ungesüsst). Dazu nehmen wir über unsere Lebensmittel und wasserreichen Früchte und Gemüse ebenfalls noch zusätzlich benötigte Flüssigkeit auf.